Astaron betritt die Eingangshalle des Schlosses

Als Astaron die Eingangshalle des Schlosses erreicht, sieht er einen links einen Mann, der Feder und Pergament hält. Rechts an der Säule wird er gewahr auf ein hängendes Pergament mit folgender Aufschrift:

Werte Wanderer, Botschafter, Damen und Herren!

Ihr wünscht mit der Königin zu sprechen? Dann bittet um eine Audienz. Legt mir euer Anliegen dar und habt Geduld.
Denn die Königin hat viel zu tun. Sobald sie Zeit hat, wird sie euch hier empfangen.

gez.
Tandor Mernes

Er entgegnet: "Herr Schreiber, Er ist der Herr Tandor Mernes. Habe ich richtig erkannt?"

Astaron wendet sich zu Tandor Mernes, der widerrum auch ihn ansah. Astaron war sich sicher, er habe recht gehabt bei dieser Feststellung und führt fort:

"Ich bin gekommen um Seine Königin zu sehen, zu diskutieren. Ich bitte um eine Audienz, die Königin bat mich nach Lichtwalde mit einer freundlichen und großzügigen Einladung. Ich vernahm vom Torwächter, dass man mich schon erwarte. Nun, hier bin ich."

Nach einer kurzen Pause verneigt sich Astaron und spricht weiter:

"Verzeiht, ich vergaß mich Ihm vorzustellen. Ich bin Astaron Calis, bretonischer Ordensbruder aus Albion."

Nun wurde es endgültig still und Astaron wartete auf Antwort.

Ein Mann betrat das Schloss und Tandor Mernes blieb ruhig an seinem Platz stehen und beobachtete den Mann. Dieser las sich das Pergament durch und sprach dann Tandor an. Tandor verneigte sich zum Gruße und lies dann denn Mann zu ende sprechen, während er auf sein Pergament einige Worte schrieb. Nachdem er alles aufgeschrieben hatte, antwortete Tandor:

"Seid gegrüßt Astaron Calis, bretonischer Ordensbruder aus Albion!

Tandor Mernes, werde ich genannt, das habt ihr richtig erkannt. Die Audienz bei der Königin ist euch gewehrt.
Habt noch etwas Geduld, die Königin wird euch gleich empfangen."

Kaum hatte Tandor jedoch die Worte ausgesprochen, als Rawiya am anderen Ende des Saals durch eine große Tür schritt.
Jede andere Königin wäre in einem eleganten Kleid aufgetaucht. Nicht aber die Dunkelelfin. Rawiya hatte wie immer ihre Rüstung an und trug einen bläulich schimmernden Umhang darüber. Keine große Krone saß auf ihrem Kopf.
Mit einem freundlichen Lächeln trat sie auf Astaron zu. Einen Meter vor ihm blieb sie stehn und neigte ihren Kopf zum Gruße.

"Es freut mich euch hier zu sehen Astaron Calis. Ich hoffe ihr hattet keine Probleme auf dem Weg nach Lichtwalde.
Möchtet ihr euch stärken mit Speiß und Trank?", fragte sie ihren Gast freundlich.

Den Anblick von einer Herrscherin die sich nicht wie reguläre Herrscherinen geziemt sich geschmückt zu kleiden, wundert Astaron nicht. Vorallem, da er die Königin bereits in der Kaiserstadt mit der Rüstung sah und es war in Albion nicht unüblich auch Kämpferinen zu sehen, die sogar Champion des Königs waren. Ohne die Königin lange auf Antwort zu warten, erwiderte Astaron die Begrüßung ebenfalls mit einem Nicken und lächelte freundlich und meinte:

"Lässt Sie sich erst von mir Grüßen, Meine Königin, wenn ich es mir ziemen darf Sie so zu nennen. Ich hatte keine behagen auf dem Wege nach Lichtwalde und gleich bin ich hier und Sie lädt mich zu Tische mit Ihr ein Mahl zu haben. Ich ewidere darauf nicht 'nein', nur sogar ich fange an mich ein wenig wunderlich vorzukommen. Ich meinen die Tatsache, dass Sie sogar einen doch so fremden Mann gleich zu Speis und Trank bittet, das ich wie gesagt nicht ablehne."

Nach einer ganz kurzen Pause.

"Ich bin sogar irgendwie froh endlich wieder mal Speise zu Tische angeboten zu bekommen nach diesen langen Reisen, Wochen, Monden. Meine Nahrungsvorräte reichen außerdem auch kaum noch, obwohl mir ein edler Mann mir schon Nahrung gab."

"Nun, dann lasst uns zu Tische gehn. Ein Koch war so net uns etwas zu zaubern.
Alles andere wichtige lasst uns am Tische bereden", antwortete Rawiya mit einem erfreuten Lächeln.

Sie drehte sich um und lief vorraus um Astaron den Weg zu zeigen. In der Halle waren noch vier weitere Türen zu sehen. Jeweils zwei auf jeder Seite. Die Königin ging auf die große Tür zu, aus der sie gekommen war. Doch einige Meter davor ging sie nach links und durch die zweite Tür auf dieser Seite zu. Diese öffnete sie und ging in das Zimmer hinein.

Ein nicht all zu kleiner Tisch mit einigen Stühlen war dort zu sehen. Insgesammt sechs Leute hatten an diesem Tisch platz. Doch der Tisch war nur für zwei gedeckt. Allerlei Speißen waren auf dem Tisch zu sehen. Trauben, Äpfel, Käse, Brot, Tomaten, Bratkartoffeln, Hähnchen und vieles andere mehr. Rawiya bat Astaron, an der einen Stirnseite des Tisches, platz zu nehmen und sich nach belieben zu nehmen, was er wollte. Sie selber setzte sich auf die andere Stirnseite des Tisches.

Zum Glück war der Tisch nicht so lang. So konnte man noch im normalen Ton miteinander reden und musste nicht schreien, damit der andere einen hörte. Freundlich lächelte sie Astaron an.

"Wenn ihr wünscht kann ich noch heute einen Boten schicken, der euch etwas Brot bringt. So müsst ihr nicht Hungern, so lange ihr Gast in Lichtwalde seit."

Nachdem Astaron zum Tische geführt wurde, von der Königin selbst, erblickt er den Tisch und die Speisen. Es gibt 6 Sitzmöglichkeiten, davon sind 2 vorbereitet, am Stirne des Tisches sitzt nun die Königin Rawiya. Erst, zögernd geht er zum anderen gedeckten Platz und denkt, ob er nicht für wen, die die Herrin noch erwartet, gedeckt war. Den Gedanken schlägt er sich ab, denn es wurde ja eben gedeckt, als er selbst am Hineinkommen war. Währenddessen er zum Platz geht, spricht er:

"Ich weiß nicht ob ich einfach glücklich über Ihro warme Gastfreundschaft sein sollte oder mich für die ganzen Angebote zu schämen solle. Ich muss wohl die Lieferung des Boten annehmen, nicht nur aus geziemter Höflichkeit, sondern weil Sie, die Herrin Rawiya, verstanden hat, dass ich wieder kurz vor dem Aus meiner Nahrung bin."

Er kramt in seinem Beutel, findet und schaut auf ein Stück Pergament und meint:

"Eins, Vier, Sechs, Drei, Eintausendvierhundertdreiundsechzig, nannte man mir als meine eigene Handelsstelle...

Könne ich nicht bereits irgendwie für Sie arbeiten? Ich lasse mich ungern von allen Seiten 'bedienen' ohne selbst etwas zu vollrichten, um auch so teilweise meinen Dank zu zeigen und als eine Art Gegenleistung. Ich weiß Ihnen macht das wohl kaum etwas aus, aber mir ginge es einfach ur um das Prinzip. Dann wollte ich noch Fragen, wenn ich als Gast hierbin, war das eher nur um die Stadt zu sehen, oder kann man sich bereits in einer kleinen Schlafstätte aufhalten und sich dort erstmal niederlassen?"

Nach diesen Worten blickt er auf den Tisch um die Vielfalt der Speisen nochmal zu begutachten. Gezauberte Kost hat er schon lange nicht mehr gesehen und es gibt allerlei Dinge im Angebot. Doch er wartet und will der Königin nicht vorgreifen.

Rawiya nickt bei den Worten von Astaron. Die Nummer hatte sie sich gemerkt und würde ihm genügend Nahrung schicken, damit er nicht hungern musste. Sie nahm sich ein paar Trauben und aß eine.

"Bedient euch Astaron! Nehmt, wo nach es euch verlangt. Ich werde euch einen Boten mit genügend Brot schicken.

Wenn ihr wünscht ein bürger Lichtwaldes zu werden, dürft ihr auch für mich arbeiten. Kein Gast wird je in meinem Reich für mich arbeiten. Gäste sind Gäste und keine Leute die man ausnutzen darf.

Was die Übernachtungsmöglichkeit angeht, so könnt ihr in einem der leeren Häusern schlafen. Wie gesagt ist wir noch dabei, das Reich wieder neu aufzubauen. Ein paar kleinere Häuser stehen noch, und ich bin sicher, dass eine loch frei sein wird."

Der Dunkelelfin gefiel der Mann auserordentlich. Es wäre ein Segen, wenn er in Lichtwalde bleiben würde. Mit ihm könnte das Reich nach und nach wieder aufgebaut werden. Auch die anderen Bürger würden sich freuen, ein neues Mitglied im Volk begrüßen zu können.

Nachdem Rawiya Astaron aufforderte, bedint dieser sich hier ein Stück Brot, dort ein Stück Käse...

Nach einigen Bissen fängt Astaron an zu reden, natürlich hat er bereits, das was in seinem Munde war, hinuntergeschluckt:

"Ich danke Ihr zutiefst für die Boten und für das schöne Essen am Tische! Der Koch hat sich wohl wunderbar konzentriert bei der Beschwörung!

Herrin Rawiya, kann man irgendwo Ihre Einwohner und Untertanen zur Kenntnis nehmen oder diese gar von Ihr vorgestellt bekommen?"

Der Bretone nimmt sich schnell ein paar von den saftigen Trauben und isst zwei, drei Stück. Dabei fällt er kurz in Gedanken, doch er führt fort:

"Ich weiß zwar nicht, ob dies nun zum Gespräch kommen sollte, aber ich wage es dennoch zu tun, halten zu gnaden. Welche Gründe hatten denn die drei verstorbenen Bürger dieses Reiches? Oder ist dies einem bis Dato noch ungewiss?"

Vorsichtig nimmt der Ordensbruder noch ein Stück Brot und schneidet mit seinem Messer eine Hähnchenkeule ab.

Zufrieden sah Rawiya, das es dem Mann gut schmeckte und aß selber noch eine Birne. Die Fragen von AStaron waren interessant für ihn und keineswegs fehl am Platz. Lächelnd antwortete sie ihm.

"Nun, die Bürger arbeiten viel und hart, damit wir gemeinsam das Reich wieder aufbauen können. Aber vielleicht können wir ja jemanden in seinem Zuhause antreffen."

Rawiya machte eine kurze Pause, in der sie ein kleines Stück Käse aß.

"Jeder Bürger hat sein Privatleben und darf selber entscheiden, was die anderen Bürger über ihn wissen sollten oder nicht. Earendil lebte schon einige Wochen hier, doch ist mir nicht bekannt, warum er seinem Leben ein Ende setzte. Bei den beiden Damen ist es mir noch mehr ein Rätsel. Die beiden Damen waren erst seit ein paar wenigen Tagen in den 33 Reichen und nur sehr kurz in Lichtwalde. Sie hatten sich ein neues Zuhause gesucht und hatten sich dann kurze Zeit später erlöst. Die Beweggründe aller Bürger müssten drastisch gewesen sein, um nicht einmal in einem neuen Zuhause neu anfangen zu können.
Es ist traurig, dass sie diese Lösung suchten. Doch mehr wie meine Hilfe anbieten kann ich nicht. Ich kann nicht helfen, wenn ich nicht die Not kenne."

Die Dunkelefin fiel in Gedanken über diese drei Menschen. Earendil hatte sie besser gekannt wie die zwei Frauen, wenn auch nicht viel. Der Tod von den dreien nahm sie sehr mit. Nicht nur das dadurch drei fleißige Arbeiter in Lichtwalde fehlten, sondern vorallem, weil sie ihnen ein neuen Zuhause bieten wollte, wo sie sicher waren und sich wohl fühlen sollten. Nur zu gerne hätte sie geholfen, wenn sie nur gewusst hätte, was die drei für Hilfe gebraucht hätten. Es hätte doch bestimmt eine andere Lösung wie den Tod gegeben.

"Dann lasset uns gehen und das Leben der Menschen hier ansehen, bisher habe ich keine Komplikationen mich hier niederzulassen, jedoch würde ich gerne erst die anderen sehen, wenn Sie, die Herrin, es gestattet und dies nicht als Zweifel meinerseits ansehen mag. Ich will sehen, ob ich mit diesem Leben zurecht kommen kann."

"Dann würde ich sagen, dass wir durch die Straßen laufen und schauen ob wir einen Bürger treffen."
Mit diesen Worten erhob sich Rawiya und ging langsam auf die Tür zu, durch die sie zuvor rein gekommen waren.
Sie würde mit Astaron zum Marktplatz gehen, auch wenn dort im Moment kein Markt herrschte. Doch vielleicht begegneten sie dort einem Bürger der zufällig unterwegs war.

Ohne Worte steht Astaron auf und folgt der Königin Rawiya.